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Raimon Weber - Eis bricht

Raimon Weber Tatjana Auster

Den Leser erwartet eine überraschende Story, die heraus sticht aus dem üblichen Einheitsbrei.
Die Geschichte beginnt solide mit der Etablierung des seelisch, zerstörten Drehbuchautors, der auf die Entlassung, des Mörders seines Sohnes wartet. Sein Ziel ist Rache. Bis dahin eine vorhersehbare Story, doch plötzlich kommt alles anders und es wird richtig spannend. Der Protagonist erfährt im Laufe der Ereignisse eine stete Weiterentwicklung und wird gezwungen, sich der Realität zu stellen um sein Leben in den Griff zu bekommen. Die Nebencharaktere sind schön gezeichnet und der flüssige Schreibstil lädt dazu ein, dass Buch zu verschlingen.
An manchen Stellen hätte es jedoch nicht geschadet, das Tempo ein wenig zu drosseln. Über die Beweggründe des Hauptprotagonisten geht der Autor zu schnell hinweg. Dazu kommt das die Etablierung der Figur Conni, die nicht ganz gelungen ist. Ihre Entscheidung ihre intimsten Geheimnisse, zwei völlig fremden Menschen an zu vertrauen, wirkt unter den beschriebenen Umständen nicht glaubhaft. Da es sich nur um eine Nebenhandlung handelt und die Ereignisse um die Eltern herum solide gestrickt sind, stört dies jedoch nicht den Ablauf der Geschichte. Ganz im Gegenteil eine Ausarbeitung hätte vielleicht den Sog der Ereignisse verlangsamt.
Stattdessen bleibt der Fokus auf dem Helden der Geschichte und den Beweggründen des Mörders. Geschickt werden Wendungen und Figuren dazu genutzt, die Geschehnisse voran zu treiben und zu einem unerwarteten Höhepunkt zu kommen.
Ein spannender Krimi der aus dem Einheitsbrei heraus sticht und eine runde Geschichte bietet.

“Ein spannendes, kurzweiliges Leseerlebnis mit einem überraschenden Finale.”